Tafel Dieburg e.V. schließt zum Schutz vor Ausbreitung des Coronavirus

Großteil der ehrenamtlichen Helfer*innen gehört zur Risikogruppe

Die aktuelle Lage rund um das Coronavirus (SARS-CoV-2) entwickelt sich sehr dynamisch. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Virus steigt stündlich in Deutschland.

In den Tafeln kommen viele Menschen in teils engen Räumen zusammen. Der größte Teil der ehrenamtlichen Tafelhelfer*innen gehört zu den lebensälteren Menschen und damit zur Risikogruppe, die besonderen Schutz bedarf.

„Die Situation muss von allen ernst genommen werden, um eine schnelle und flächendeckende Ausbreitung des Virus zu verhindern“, appelliert Wolfgang Blaseck, Vorsitzender der Tafel Dieburg e.V.

Aus Verantwortung und Fürsorgepflicht gegenüber seinen Kund*innen und ehrenamtlichen Helfer*innen, die fast vollständig zur Risikogruppe der über 65-Jährigen gehören, hat der Vorstand der Tafel Dieburg e.V. in einer Sondersitzung einstimmig beschlossen, die Tafel als vorsorgende Maßnahme vom 16.03. bis einschließlich 19.04.2020 zu schließen. In dieser Zeit wird keine Lebensmittelausgabe und -abholung bei spendenden Supermärkten stattfinden können.

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und die Risiken der derzeitigen Situation genau abgewogen. Der Schutz und die Sicherheit unserer Kund*innen und ehrenamtlich Mitarbeitenden haben für uns oberste Priorität“, so Wolfgang Blaseck, Vorsitzender der Tafel Dieburg e.V.

Nicht nur aus personeller Hinsicht wird die Ausbreitung des Coronavirus für die Tafel in Dieburg zur Herausforderung: wie viele Tafeln bundesweit, haben auch die Dieburger Tafelaktiven derzeit einen Rückgang der Lebensmittelspenden zu beklagen.
Wolfgang Blaseck, Tafelvorsitzender in Dieburg, schließt sich hier der Forderung des Tafel Bundesverbandes an und ruft zu einer Solidaritätswelle in der Bevölkerung auf, um die Versorgung bedürftiger Menschen auch in Notlagen wie dieser sicherzustellen.
„Jeder kann und darf helfen! Es zählen nicht allein die großen Taten; gegenseitige Aufmerksamkeit, Beachtung und Rücksicht im Miteinander können viel bewirken und Schwächere unterstützen“, führt Blaseck aus.

Für die Tafel Dieburg bedeutet eine vierwöchige Schließungen auch wirtschaftliche Unklarheit. Die Tafel finanziert sich neben Spenden über die symbolischen Kundenbeträge beim Lebensmittelkauf. Auch wenn die Tafel geschlossen bleibt, laufen Kosten wie Miete für die Räumlichkeiten, Versicherung für die Fahrzeuge und Entgeltzahlungen der Angestellten etc. weiter. „Wir benötigen die finanzielle Unterstützung der umliegenden Gemeinden und lokalen Politik, um die langfristige Arbeitsfähigkeit unserer mildtätigen Organisation im Rahmen eines nicht-staatlichen Hilfenetzwerks sicherzustellen“, sagt Wolfgang Blaseck.

Ab dem 20.04.2020 plant die Tafel Dieburg e.V., den Tafelbetrieb wieder aufzunehmen und alle Kund*innen in gewohnten Umfang mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs zu versorgen.