Über 300 Geschenke stellten die Azubis der Habasit GmbH für die Tafel Dieburg bereit. Dazu gaben sie diese selbst aus. Tafel-Leiter Wolfgang Blaseck (links) freute sich über das Engagement.
Azubis der Habasit GmbH beschenkten Menschen, die die Tafel Dieburg aufsuchen. Das soll keine einmalige Sache bleiben und das Engagement unbedingt auf die nächste Azubi-Generation im Unternehmen übertragen werden.
Industriekaufmann, Fachinformatiker oder technischer Konfektionär gehören zu den Ausbildungsberufen bei der Habasit GmbH in Eppertshausen. Doch die Azubis lernen bei Weitem nicht nur über die wirtschaftliche und technische Seite von Transportbändern und Antriebsriemen – sie lernen auch über das Leben. Diese Woche gaben sie zwei Stunden lang Weihnachtsgeschenke bei der Tafel Dieburg an Kunden mit Kindern aus. In den letzten Wochen hatten sie die über 300 Gaben selbst organisiert und verpackt.
„Die Idee zu diesem Wohltätigkeitsprojekt kam von der Ausbildungsleitung. Sie stieß bei uns sofort auf große Resonanz”, berichtet Nicklas Schieck, der Industriekaufmann werden will. Nach dem Ausarbeiten eines Konzepts wurde innerhalb der Firma, die am Eppertshäuser Standort rund 320 Mitarbeiter beschäftigt, um Sachspenden gebeten. Vor allem Spiel- und Schulartikel hatte man im Auge. Neu oder gut erhalten ging gleichermaßen. „Als nächster Schritt wurde deren Zustand überprüft. Nur sehr wenige Dinge konnten wir nicht nehmen”, ergänzt Schieck. Weiter ging es mit dem Sortieren in Bezug auf Alter und Geschlecht. „Als es ans Einpacken ging, war erstmal ein Crash-Kurs angesagt, wie man Geschenke überhaupt richtig verhüllt”, verraten die Ausbilderinnen Rebecca Botzum und Silke Hanke.
Am Ende resultierten über 300 Präsente , die in über zwölf riesige, meterhohe Kartons wanderten. Ein Firmentransporter fuhr die Fracht nach Dieburg. Dass das Einpacken zehn Stunden in Anspruch nahm, verdeutlicht besonders gut die gesammelte Menge. Zwei Kisten machten alleine nur Kuscheltiere aus. Aufgrund von deren Größe und Anzahl verzichtete man hier auf Geschenkpapier.
Besonders angetan von dem Projekt zeigte sich Wolfgang Blaseck, Leiter der Tafel Dieburg. Wer er sagt, bekomme man an Weihnachten von diversen Firmen Ware für Bedürftige. Diese würden aber meist nur abgegeben. „Dass Jugendliche die Geschenke selbst einpacken und übergeben ist ungewöhnlich”, konstatiert Blaseck. Den Vorteil sieht er in einem direkten Kontakt zu den Empfängern. „Der bewirkt bei jungen Menschen natürlich eine ganz andere Erfahrung und ganz anderes Bewusstsein, als wenn man über Armut lediglich in der Zeitung liest”, hebt der Leiter zusammen mit den beiden Ausbilderinnen hervor. So war den 17 Azubis der Habasit GmbH gleich ein mehrfaches Lob sicher. Wie es aus deren Kreis hieß, soll das Projekt keine einmalige Sache bleiben und das Engagement unbedingt auf die nächste Azubi-Generation im Unternehmen übertragen werden.
© Michael Just / Dieburger Anzeiger